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Kleinkredit statt Dispo und Revolving Card: Schuldenfallen links liegen lassen

DispoMillionen Menschen in Deutschland sitzen in der Schuldenfalle. Wesentliche Gründe dafür sind Dispokredite, Kreditkarten mit revolvierendem Kreditrahmen und Ratenzahlungen im Handel. Ein Plädoyer für Kleinkredite mit kurzer Laufzeit ist deshalb überfällig.

Die Aufnahme eines Kredits ist keineswegs gleichbedeutend mit dem Weg in die Schuldenfalle. Ob ein Kredit diesbezüglich ein Risiko darstellt, hängt von verschiedenen Umständen ab. Kurze Laufzeiten, moderate Kreditbeträge und eine klar geregelte Tilgung versprechen Sicherheit.

Schuldenfalle Dispo: Keine geregelte Tilgung

Kleinkredit statt dispoDispokredite sind bei den meisten Banken auf ein bestimmtes Vielfaches des monatlichen Nettoeinkommens begrenzt. Wer zum Beispiel 2.000 EUR netto verdient, erhält relativ unproblematisch einen 6.000 EUR Dispokredit. Über Dispokredite können Kreditnehmer jederzeit über ihr Girokonto verfügen. Barabhebungen aus dem Dispo sind ebenso möglich wie Kartenzahlungen, Überweisungen und Lastschriften.

So unkompliziert ein Dispokredit ist, so riskant ist er auch. Eine einmal eingerichtete Kreditlinie funktioniert wie ein stets verfügbar Kleinkredit. Viele Kreditnehmer nutzen ihre Dispolinie deshalb dauerhaft. Dann jedoch fallen hohe Kosten an. Bei einem 6.000 EUR Kreditrahmen und einem Sollzins in Höhe von 12 % belaufen sich die jährlichen Kosten auf mehr als 700 EUR.

Ein weiteres Problem: Es gibt für Dispokredite keine festgelegte Tilgung. Technisch erfolgt die Trennung durch die laufenden Gehaltseingänge. Wer jedoch die Kreditlinie immer wieder ausreizt, ist de facto dauerhaft verschuldet. Theoretisch ist es möglich, einen Dispokredit über Jahrzehnte zu nutzen. Die Zinsen summieren sich dann schnell auf einen fünfstelligen Betrag.

Schuldenfalle Credit Card: Schrecken ohne Ende

Schuldenfalle KreditkarteKreditkarten mit revolvierendem Kreditrahmen sind beliebt. Es handelt sich um klassische Kreditkarten mit monatlicher Sammelrechnung. Karteninhaber können jedoch wählen, ob der Gesamtrechnungsbetrag oder lediglich ein kleiner Teil davon beglichen werden soll. Bei vielen Credit Cards beläuft sich die monatliche Mindestrate auf gerade einmal 2 % des in Anspruch genommenen Betrages. Die monatlichen Tilgungszahlungen stehen abzüglich der Solzinsen sofort wieder als Kreditrahmen zur Verfügung.

Solche Kreditkarten laden zu dauerhafter Verschuldung ein. Die Kosten können sehr hoch sein. Bei fast allen Banken liegen die Sollzinssätze im zweistelligen Bereich. Einige Banken verlangen sogar mehr als 15 % Zinsen. Dies sind ausgerechnet jene Banken, die auch Karteninhabern mit mittelmäßiger Bonität hohe Kreditrahmen einräumen.

Damit nicht genug: Wer seinen Kreditrahmen ausschöpft, kann bei vielen Banken mit einer Anhebung des Kreditrahmens rechnen. Diese Anhebung erfolgt immer wieder aufs Neue. Karteninhaber, die über ihre Verhältnisse leben und sukzessive einen Sollsaldo aufbauen, werden somit zunächst und vermeintlich mit zusätzlicher Liquidität belohnt.

Schuldenfalle Ratenzahlung: Die Verlockung am Point of Sale

Schuldenfalle RatenzahlungEine weitere Kreditvariante mit Verschuldungspotenzial sind Ratenzahlungen im Handel. Solche sogenannten Point of Sale Finanzierungen werden zum Beispiel durch Elektronikmärkte, Möbelhäuser oder Baumärkte angeboten. Das Prinzip: Der Rechnungsbetrag wird nicht bar an der Kasse, sondern via Ratenzahlung über einen festgelegten Zeitraum abgestottert. Üblich sind 3-96 Monatsraten.

Das Problem von Point of Sale Finanzierungen sind weniger die hohen Zinsen. Bei vielen Händlern fallen sogar gar keine Zinsen an. Konsumenten drohen bei regelmäßiger Inanspruchnahme, den Überblick über ihre Verpflichtungen zu verlieren. Auch große Anschaffungen können mit sehr geringen Monatsraten finanziert werden. Schlimmstenfalls summieren sich im Laufe der Zeit Dutzende Ratenzahlungen bei unterschiedlichen Händlern zu einer hohen Gesamtrate.

Kredite am Point of Sale sind noch aus einem weiteren Grund problematisch. Wer häufiger kleine Beträge über lange Laufzeiten finanziert, riskiert seine Bonität. Scorewerte von Auskunfteien wie zum Beispiel der SCHUFA können durch ein solches Verhalten strapaziert werden. Der Grund liegt auf der Hand: Wer häufig Beträge im dreistelligen Bereich über lange Laufzeiten finanziert, gerät statistisch mit einer größeren Wahrscheinlichkeit in Zahlungsschwierigkeiten.

Kleinkredite sind in Betrag und Zeit begrenzt

Kleinkredite werden mitunter für die anfallenden Kosten kritisiert. Tatsächlich können die Kosten gemessen am Kreditbetrag auf den ersten Blick hoch ausfallen. Dies liegt allerdings nicht an den (zumeist marktüblichen) Zinssätzen der Anbieter. Vielmehr lassen sich Kleinkreditanbieter optionale Zusatzleistungen wie zum Beispiel eine Expressauszahlung vergüten.

Das Verschuldungspotenzial der Kredite ist jedoch sehr viel geringer als bei Dispokredit, Kreditkarte und Point of Sale Finanzierung. Dies liegt insbesondere an den kurzen Laufzeiten und den klar geregelten Tilgungen. Ein Minikredit wird typischerweise endfällig und in einer Summe getilgt. Nach einer Laufzeit von 30 Tagen bezahlen Kreditnehmer dann den ausgeliehenen Betrag zuzüglich der Zinsen und eventueller Gebühren zurück. Nach dieser einen endfälligen Zahlung ist die gesamte Angelegenheit erledigt. Der Kredit steht nicht automatisch wieder zur Verfügung. Wollte ein Kreditnehmer den Kleinkredit abermals nutzen, müsste der einen erneuten Antrag stellen. Dies ist zumindest bei Dispokredit und Kreditkarte nicht der Fall.

Fazit zum Kleinkredit statt Dispo

DispositionskreditKleinkredite sind im Hinblick auf das Verschuldungspotenzial verbraucherfreundlich. Die Kredite werden nach einem relativ kurzen Zeitraum vollständig zurückgezahlt. Nach der Rückzahlung stehen die Kredite nicht automatisch wieder zur Verfügung. Die kurzen Laufzeiten verbieten es, Verbindlichkeiten über eine unangemessen lange Zeit zu strecken.


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